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Historie und Träger

Im Jahr 1998 wurde das Sophien- und Hufeland-Klinikum nach vierjähriger Bauzeit und, gefördert durch den Freistaat Thüringen, in Betrieb genommen. Der kanadische Architekt Carlos Ott errichtete im Auftrag der beiden damaligen Träger, Stadt Weimar und Stiftung Sophienhaus Weimar, ein aus architektonischer und funktionaler Sicht modernes Krankenhaus.

Durch Reduzierung der damaligen Krankenhauskapazitäten um ein Drittel, entstand ein leistungsfähiges und bedarfsgerechtes Krankenhaus für die kreisfreie Stadt Weimar und die Region. Mit der späteren Übernahme der städtischen Geschäftsanteile durch einen diakonischen Träger entstand das größte freigemeinnützige Klinikum Thüringens. Damit steht das Klinikum in direkter Tradition der Namensgeber des Hauses – der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar und Eisenach und des Arztes Christoph Wilhelm Hufeland.

Sophie und Hufeland

Schlaglichter der Weimarer Krankenhausgeschichte

1783

Christoph Wilhelm Hufeland kam als junger Arzt nach Weimar und wurde ein Jahr später zum Hofmedicus berufen. Neben der herzoglichen Familie behandelte er auch Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller, Herder und Wieland. Zudem verantwortete er die ärztliche Versorgung der Stadt Weimar und der umliegenden Dörfer. Christoph Wilhelm Hufeland war einer der bedeutendsten Ärzte seiner Zeit und wirkte bis 1801 in Weimar.

1832

Das städtische Krankenhaus am Kirschberg wurde eröffnet. Es bot Platz für 30 Patienten, für die ein Arzt und ein Wundarzt tätig waren. Es diente bis 1998 neben dem Gebäude in der Rosenthalstraße, das 1949 in Betrieb genommen wurde, als städtisches Krankenhaus.  

1875

Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar und Eisenach hat eine Pflegerinnenanstalt eröffnet und damit die Sophienhausschwesternschaft ins Leben gerufen. Das große Ziel der Großherzogin war es, Schwestern für die Kranken- und Gemeindepflege zu gewinnen. Vom christlichen Glauben geprägte Schwestern sollten die Trägerinnen einer weit verzweigten Wohlfahrtspflege sein.

1886

Das Sophienhaus, das die Großherzogin in der heutigen Trierer Straße bauen ließ, wurde als Wohnstätte für Schwestern sowie als neues Krankenhaus eingeweiht. Es diente vor allem zur Ausbildung für künftige Schwestern. 
Als Patienten waren im Sophienhaus vorzugsweise kranke Frauen und Kinder vorgesehen. Als Leitvers galt den Schwestern für ihre Tätigkeit der Bibelspruch: „Und dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes“ (1. Petrus 4, 10).

1904

Auf dem Gelände des Sophienhauses wurde ein neues Krankenhaus errichtet. Das bisherige Mutterhaus diente fortan als Wohnung und Altenheim für die Schwestern.

1907

Die im Sophienhaus befindliche Krankenpflegeschule erhielt als erste Einrichtung Deutschlands die staatliche Anerkennung.

1912

Für Weimar markiert die Gründung des „Feodora-Heims“ am Rollplatz eine neue Ära der Kinderheilkunde und Kleinkindpflege. Diese neu geschaffene Institution gehört zur Geschichte sowohl des Sophienhauses und des städtischen Krankenhauses und war später als Kinderklinik integraler Bestandteil der Städtischen Krankenanstalten und Polikliniken Weimar.  

1913

Die erste Säuglingspflegeschule mit staatlicher Anerkennung wurde im Sophienhaus und im Feodora-Heim etabliert.

1937

Das Sophienhaus wurde um einen Anbau erweitert, der unter anderem Platz für die Operationsabteilung schuf. Die Bettenzahl erhöhte sich auf 300. Diese Zahl blieb bis in die Neunzigerjahre konstant.

1949-1990

In den Gebäuden einer zwischen 1937 und 1939 errichteten Polizeikaserne entstand in der Rosenthalstraße im Jahr 1949 ein weiterer Krankenhaus-Komplex. Über der Toreinfahrt des Hauptgebäudes prangte das Motto „Der Krankheit zur Wehr – Der Wissenschaft zur Lehr – Der Vaterstadt zur Ehr“.

In Weimar gab es kein städtisches Gebäude, das primär als Krankenhaus gebaut wurde und damit medizinischen Anforderungen entsprach. Die städtischen Hufeland-Kliniken bestanden aus drei Komplexen, die kilometerweit voneinander entfernt waren: das Krankenhaus am Kirschberg, das Feodora-Heim und die ehemalige Polizeikaserne in der Rosenthalstraße 70. Die städtischen Kliniken verfügten insgesamt über 600 Betten. 
Durch das Alter der Gebäude und die über Jahrzehnte unzureichende Bereitstellung von Werterhaltungsmitteln war die Bausubstanz der Gebäude hochgradig verschlissen. Bereits 1975 wurde eine Projektstudie für die Errichtung eines Krankenhausersatzneubaus in Auftrag gegeben. Ein Neubau scheiterte jedoch an den notwendigen Finanzmitteln und der Bereitstellung von Baukapazitäten.

1991

Auf Beschluss der Weimarer Stadtverordnetenversammlung kam es zur Gründung der Hufeland-Kliniken Weimar GmbH und damit zur Zusammenführung der städtischen Klinikbereiche. 

1992

Das alte Hufeland-Klinikum wurde durch den Bau eines OP- und Diagnosezentrums neben dem Gebäudekomplex in der Rosenthal-Straße aufgewertet, wobei diese Ergänzung von vornherein als Provisorium gedacht und daher in Leicht- und Fertigbauweise errichtet wurde.

1993

Die Aufsichtsgremien der beiden Weimarer Kliniken, Sophienhaus Weimar gGmbH und Hufeland-Kliniken Weimar GmbH, beschlossen die Fusion ihrer Häuser im Rahmen eines Krankenhaus-Neubaus. Die Zentralisierung auf einen Standort sollte eine effiziente Versorgung der Weimarer Bevölkerung und der Region ermöglichen.

1994

An der Sackpfeife wurde der Spatenstich für den Krankenhausneubau vollzogen. 
Bauträger war eine neu begründete Gesellschaft, die „Krankenhaus-Neubau Weimar GmbH“ 

1998

Die beiden bestehenden Weimarer Krankenhausbetriebe – die diakonische Stiftung „Sophienhaus Weimar“ und die städtischen „Hufeland-Kliniken Weimar GmbH“ – haben sich zum Sophien- und Hufeland-Klinikum zusammengeschlossen. Die Bettenzahl wurde von 900 auf rund 600 reduziert. 
Der hochmoderne Neubau wurde durch den Freistaat Thüringen gefördert und im Herbst 1998 in Betrieb genommen. Das Gebäude wurde durch den renommierten kanadisch-uruguayischen Architekten Carlos Ott geplant. Der Baukörper überzeugt durch seine imposante Architektur und hohe Funktionalität.
Das Sophien- und Hufeland-Klinikum wird seit seiner Gründung in den Krankenhausplänen des Freistaates Thüringen mit einem intermediären Versorgungsauftrag versehen.

2004

Die Stadt Weimar zog sich aus der aktiven Beteiligung am Krankenhaus zurück. Die Gesellschafteranteile wurden durch das Marienstift Arnstadt übernommen. Damit entstand das größte christliche Krankenhaus in Thüringen. 

2021

Gesellschafterwechsel: Die Sophien- und Hufeland-Klinikum gGmbH befindet sich fortan in ausschließlicher Trägerschaft der Stiftung Sophienhaus Weimar und weiteren Unternehmen des Stiftungsverbundes Weimar Bad Lobenstein.