"Wenn ich morgen nach Hause komme, taue ich mir eine Kohlroulade auf. Ich koche gerne vor und friere mir dann immer ein paar Portionen ein“, berichtet Walter Burghardt voller Vorfreude. Der 95-Jährige steht nach 14-tägiger stationärer Behandlung am Sophien- und Hufeland-Klinikum kurz vor seiner Entlassung und wirkt topfit. Nur die Verbände an beiden Armen deuten auf einen medizinischen Eingriff hin.
Vor zwei Wochen erlitt der rüstige Senior einen Herzinfarkt und wurde von seiner Hausärztin in das Klinikum Weimar eingewiesen. „Bei einer Herzkatheter-Untersuchung über die Arm-Arterie haben wir zahlreiche Einengungen in den Herzkranzgefäßen nachgewiesen, die an zwei Tagen durch eine Ballon-Aufweitung und das Einsetzen von insgesamt fünf Gefäßstützen, sogenannten Stents, erfolgreich beseitigt werden konnten. Eine chirurgische Bypass-Operation kam aufgrund des hohen Lebensalters nicht in Betracht“, berichtet Dr. Tim Rehders, der neue Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I. Diskussionen darüber, ob es lohnenswert sei, bei betagten Patienten derart komplizierte Eingriffe vorzunehmen, entgegnet der Kardiologe: „Unser Ziel besteht darin, Lebensqualität zu verbessern oder zumindest zu erhalten. Wenn jemand aktiv im Leben steht, sollte man vorhandene Möglichkeiten unbedingt ausschöpfen.“ Bei dem Patienten aus Zimmer 409 der Kardiologie-Station war somit der Fall klar: Walter Burghardt lebt allein und sorgt größtenteils für sich selbst – lediglich bei körperlich anstrengenden Aufgaben, etwa beim Einkaufen oder Saubermachen, wird er von einer Bekannten unterstützt. Die Eingriffe im Herzkatheterlabor waren die richtige Wahl und Walter Burghardt hat alles gut überstanden. „Mir geht es prima. Die Ärzte haben tolle Arbeit geleistet, die Schwestern haben mich bestens umsorgt. Jetzt freue ich mich auf zu Hause.“
[14.09.2023]
Medizinalrat Dr. med. habil. Franz Robiller (Mitte) nahm Glückwünsche vom Präsidenten der Landesärztekammer Dr. Hans-Jörg Bittrich (links) und dem Geschäftsführer des Sophien- und Hufeland-Klinikums, Tomas Kallenbach entgegen. Foto: Klinikum Weimar, Dr. Falk Schmidt
Eine hohe Auszeichnung erhielt Medizinalrat Dr. med. habil. Franz Robiller: Anlässlich des Empfangs der Thüringer Ärzteschaft wurde dem einstigen Ärztlichen Direktor und langjährige Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Sophien- und Hufeland-Klinikums die Ehrennadel der Landesärztekammer verliehen.
Zu den ersten Gratulanten zählte noch während des Empfangs der Geschäftsführer des Weimarer Klinikums, Tomas Kallenbach. „Auch 17 Jahre nach dem Eintritt in den Ruhestand pflegen wir eine enge Verbindung zu Medizinalrat Dr. Robiller, wie auch zu anderen langjährigen Beschäftigten unseres Klinikums. Wir freuen uns über die Würdigung der Lebensleistung unseres ehemaligen ärztlichen Direktors und stadtbekannten Arztes.“
Medizinalrat Dr. med. habil. Franz Robiller war von 1974 bis 2006 Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin und von 2002 bis 2006 Ärztlicher Direktor des Weimarer Klinikums. Neben der Medizin gilt seit jeher sein besonderes Interesse der Ornithologie, dem Naturschutz, der Naturfotographie und der Vogelpflege. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, dazu gesellen sich über 200 wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Veröffentlichungen.
Mit der Ehrennadel würdigt die Landesärztekammer außergewöhnliche Leistungen. Dabei ist die Ehrennadel nicht nur Ärztinnen und Ärzten vorbehalten, und sie soll die bereits schon bestehende Dr. Ludwig Pfeiffer Medaille, die insbesondere für berufspolitisches Engagement verliehen wird, ergänzen.
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