Musikermedizin
Ein besonderer Schwerpunkt des Zentrums für Physikalische und Rehabilitative Medizin ist die Musikermedizin. Mehr als drei Viertel aller Berufsmusiker in Deutschland leiden unter berufsbedingten muskuloskeletalen Belastungsbeschwerden, die einer instrumentenspezifischen Diagnostik und Behandlung des Halte- und Bewegungsapparates bedürfen.
In einer Spezialsprechstunde für Musikermedizin werden die individuellen Beschwerden in Zusammenhang mit dem Instrumentalspiel, Gesang oder Tanz unter besonderer Berücksichtigung manualtherapeutischer Aspekte diagnostiziert und therapeutische Maßnahmen eingeleitet. Zur Diagnostik stehen zudem bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT, MRT oder Sonographie und auch Bewegungsanalysen mittels Ultraschall, wie Ganganalysen und Zebris-Untersuchungen der Wirbelsäule zur Verfügung. Der Behandlung dienen allgemein gesundheitspräventive wie auch spezifische Programme inklusive der individuellen Anpassung des Instruments, der Spielhaltung oder der Verwendung von Hilfseinrichtungen. Es erfolgen darüber hinaus Beratungen zur Übegestaltung und Erholungsförderung. Ebenso werden Maßnahmen der Rehabilitation und beruflichen Wiedereingliederung bei musikerspezifischen Erkrankungen durchgeführt.
Speziell geschulte Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler und Ergotherapeuten sind in die Umsetzung der Behandlungsstrategien eingebunden.
Verschiedene Studien im Bereich Musikermedizin dienen der wissenschaftlichen Aufarbeitung musikerspezifischer Beschwerden und Behandlungskonzepte und der Entwicklung von tragfähigen Präventionsmaßnahmen.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Musikhochschule „Franz Liszt“, die sich in einer Vorlesungsreihe Musikermedizin/Musikphysiologie und einem praktischen Seminar für Musikstudenten widerspiegelt.